Wenn der Meister baut: Industrie- und Gewerbehallen aus Rust

  • 31 Okt 2022
  • Regio Ortenau

Regio Ortenau im Regio Gespräch mit Philipp Schweizer

Er kommt gerade aus Saint Tropez und fährt in die Schweiz zu einer seiner Baustellen.

2,60 € pro Liter musste er in Frankreich zum Tanken berappen. “Da tankt man halt nur 20 Liter und füllt später günstiger auf.” Erzählt uns Philipp Schweizer am Telefon. Bodenständig, hält er sich jedoch nicht damit auf, sich zu ärgern und erzählt uns aus seinem Berufsalltag.

Über 100.000 km verbringt er im beruflich im Auto und folgt seiner Passion “Metall”. Baubesprechungen, Bauplanungen, Bauleitung, Mitarbeiter einweisen, Abnahmen, Neue Kunden kompetent beraten, Probleme lösen, Büroarbeiten, Telefonieren. Diese und weitere Arbeitsbereiche füllen den Werktag des gelernten Metallbau-Meister und Schweißfachmann aus.

Der Geschäftsführer, Philipp Schweizer, mit seinen Firmen Schweizer Hallenbau GmbH in Rust und Swiss Windows & Constructions GmbH in Ettenheim klingt motiviert und begeistert. Man spürt, da sitzt am anderen Ende ein Handwerksmeister alter Schule. Ehrliche Beratung, kompromisslos gute und pünktliche Arbeit vom ganzen Mitarbeiterteam und stets zufriedene Kunden, sind ihm wichtig.

Schweizer baut vorzugsweise mit Stahlkonstruktionen Gewerbegebäude, Lagerhallen, Industrieproduktionshallen, Ladengeschäfte, Autohäuser, Magazine, Lagerhallen und manchmal auch Carports für anspruchsvolle private Häusle-Besitzer. Das ganze Portfolio sprengt hier den Rahmen und umfasst auch Fenster, Jalousien, Glasfassaden, Pfosten – Treppen, Carports, Herstellung und Montage von Fenster sowie filigrane Pfosten-Riegel-Konstruktionen. Von der Idee über die Planung bis hin, sofern der Kunde das wünscht, zur teilschlüsselfertigen Übergabe. Seine Hauptkundschaft sind Industrie, Gewerbe und Handel. Schweizer ist aufgrund seiner Aufrichtigkeit und Kompetenz beliebt. Viele Jahre Praxiserfahrung zeichnen ihn aus.

Vor vielen Jahren begann er seinen beruflichen Weg im Metallbau bei der Firma Greschbach in Herbolzheim. In 18 Jahren Betriebszugehörigkeit klomm er stetig die Karriereleiter hinauf. Vom Gesellen über den Vorarbeiter zum Richtmeister, nach der Meisterschule zum Meisterbrief und Schweißfachmann.

In Auslandsprojekten, in Ländern wie dem Sudan oder China, teils unter schwierigen Umständen, hat er gelernt lösungsorientiert zu denken. 1993 machte sich Philipp Schweizer dann selbstständig. Heute beschäftigt er acht Vollzeitmitarbeiter in der Produktion und zwei Damen “schmeißen” das Büro.

Probleme scheint es für den Meister nicht wirklich zu geben. Er macht sie zu Herausforderungen und kniffligen Aufgaben, die es zu lösen gilt. Das gefällt seiner Kundschaft und ist Basis seiner Erfolgsgeschichte in der Ortenau.

Das jüngste Projekt ist die Marke “Swiss Window”. Über die Jahre hat sich dieses Spezialwissen so vermehrt, dass die Firma mittlerweile Fenster nach Wunsch und Maß in der eigenen Fertigung produziert und auch beim Kunden verbaut.
Sein Liefergebiet geht dabei weit über die Ortenau hinaus. Der ganze Süddeutsche Raum und oft auch in die Schweiz, weil man dort das hervorragende Preis-Leistungs-Verhältnis und “Made in Germany” sehr schätzt. Philipp Schweizer, bedauert sichtlich, dass die strengen Einfuhrregeln und Arbeitsgenehmigungen der Schweizer, die Baustellenzeiten auf 90 Tage begrenzen. “Da sind wir ganz korrekt. Die Schweizer sind streng. “Sonst ist man ganz vom Fenster“ sagt er uns dazu. Anderseits weiß man, dass wenn es das nicht gäbe und die Schweiz offen wäre, der Markt mit ausländischen Firmen überlaufen wäre und die Qualität immens darunter leiden würde. Dem versucht die Schweiz ein Riegel vorzuschieben, wofür Philipp Schweizer auch sehr großes Verständnis hat.” sagt er uns dazu.

Die Zukunft sieht er weiterhin rosig und er lässt sich von Politik oder Krisen in seinem Tun nicht beirren. Er will weiter wachsen. Aktuell sucht das Unternehmen einen geeigneten Vertriebsmann. Doch die Messlatte hängt hoch. Ein Verkäufer für sein Metallbauunternehmen müsste sich am Meister selbst messen. Doch wer weiß, vielleicht findet sich der geeignete “m/w/d” der sich das zutraut?

Große Hallen um die 1000 m² und noch mehr Kunden aus der Landwirtschaft hat sich Schweizer zum Ziel gesetzt. Sein Rezept: Kompetenz, Bodenständigkeit, Augenhöhe und Redlichkeit scheint sogar ein “Patentrezept” dafür zu sein.

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